Unterschätzt: nützliche Daten für die Mobilitätsplanung
Sottovalutato: fonti di dati per la pianificazione del sistema di mobilità
Helmuth Pörnbacher - 2020
Mobilität hat zentrale Bedeutung für eine Reihe von Aufgabenbereichen jeder Gemeindeverwaltung: Raumordnung, Klimapolitik, Energieversorgung, Regionalentwicklung und natürlich Verkehr selbst. Egal ob es um die Angebotsplanung im ÖPNV, um die Bauleitplanung inklusive der Festlegung von Siedlungsgrenzen oder um Standortentscheidungen geht. Detaillierte, aussagekräftige und verständlich aufbereitete Daten sind eine unverzichtbare Grundlage für Fachplanungen und für andere Entscheidungsprozesse. Dabei gibt es nicht eine Datenquelle, die alle Fragen eines Planungsteams beantwortet, sehr wohl aber erlaubt die Zusammenschau einer Reihe von Datenquellen eine gute Charakterisierung des Planungsgebietes.
Grundlage jeder räumlichen Planungstätigkeit sind Einwohnerzahlen. Diese liegen sehr zeitnahe auf Gemeindeebene auf. Will man die Verteilung aber etwas kleinräumiger anschauen, stellt sich zum einen die Frage, welche Einheiten man dafür hernehmen soll, und dann möchte man natürlich auch Einwohnerzahlen für diese Einheiten. Hier sollte sich der Verkehrsplaner auf jeden Fall die Volkszählung anschauen, die zwar mit Stichdatum 2011 nicht gerade aktuell ist, aber für viele Fragestellungen vollkommen ausreicht. Dort sind die kleinsten räumlichen Einheiten die Zählsprengel, und diese sind bereits in sogenannte „Örtlichkeiten“ zusammengefasst, die sich für Fragen der Mobilitätsplanung ausgezeichnet eignen.
Hat man sich auf diese Einheiten festgelegt, dann hat man – neben den Einwohnerzahlen – gleich eine weitere wichtige Datenquelle auf diesem Detaillierungsgrad: die Zahlen zu den Pendelbewegungen aus Arbeits- oder Studiengründen. Auch diese liegen nämlich nicht nur auf Gemeindeebene vor, sondern mit einigen Einschränkungen auch auf der Ebene der Örtlichkeiten.
Parallel zur Volkszählung wird alle 10 Jahre aber auch die sogenannte Arbeitsstättenzählung durchgeführt. Hier werden alle aktiven Betriebe, aber auch Verwaltungen, mit ihren Arbeitsstätten und den dort arbeitenden Beschäftigten erfasst. Auch diese Zahlen liegen auf der Ebene der Örtlichkeiten vor und erlauben es, das Bild der Pendlerströme zu vervollständigen.
Neben der ansässigen Bevölkerung sind gerade in einem Tourismusland wie Südtirol auch nennenswerte Anteile von Touristen anwesend. Diesbezüglich bietet die amtliche Statistik zwei wertvolle Zahlen: die Beherbergungskapazität, also die Anzahl gewerblicher und nicht gewerblicher Betriebe und ihrer Kapazität, und die Tourismusströme, also die Ankünfte und Nächtigungen.
Zur Mobilitätsnachfrage schließlich liegen – neben den Pendlerdaten der Volkszählung – drei Datenquellen vor, die genutzt werden wollen. Für die ansässige Bevölkerung Südtirols liegt aus dem Jahr 2012 eine umfangreiche Mobilitätserhebung vor, in der die Wege einer Zufallsstichrobe von Zielpersonen nach Ausgangspunkt, Ziel, Startzeit, Zielzeit, Wegezweck und Verkehrsmittel aufgezeichnet wurden. Diese Daten beschreiben nicht nur die Pendlerwege, sondern auch die Wege für Besorgungen und Freizeit; das Ergebnis ist so etwas wie eine Mobilitätsfotografie der ansässigen Bevölkerung. Daneben werden für den Südtiroler Nahverkehr detaillierte Nutzerzahlen zur Verfügung gestellt, die sich zeitlich und räumlich gut analysieren lassen. Schließlich gibt ein Netz an automatischen Zählstellen einen Überblick über das Verkehrsaufkommen auf den Straßen.
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23.01.2023
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