Digital und analog! Ein Plädoyer für die klassischen Informationskanäle im ÖPNV
Digitale e analogico! Un appello a non trascurare i classici canali di informazione nel trasporto pubblico.

Helmuth Pörnbacher - 2018

Die Digitalisierung hat im ÖPNV auch im Bereich Kundeninformation schon länger Einzug gehalten. Intelligente Fahrgastinformationssysteme zeigen an den Haltestellen die Abfahrtszeit dynamisch an und berechnen etwaige Verspätungen ein, Apps auf Smartphones oder Webseiten dienen der Fahrplanauskunft und verteilen kurzfristige Informationen an die Fahrgäste. In einem informationsintensiven Bereich wie dem Nahverkehr sind diese Kanäle bereits heute nicht mehr wegzudenken. Die Möglichkeiten der digitalen Helfer bergen in sich aber zwei Gefahren, denen man sich bewusst sein muss. Die erste Gefahr ist jene, dass die Möglichkeiten der digitalen Informationskanäle dazu führen, eine alte Regel der Angebotsplanung aus den Augen zu verlieren: die Einfachheit und Klarheit des Angebots. Die zweite Gefahr ist jene, die klassischen, analogen Informationskanäle aus den Augen zu verlieren und hier nicht mehr zu investieren. Dabei muss klar sein, dass nicht alle Kunden in der neuen, schönen, digitalen Welt angekommen sind. Dazu nur ein Ergebnis einer repräsentativen Erhebung unter Fahrgästen der SASA in Bozen, durchgeführt 2017 im Auftrag der Stadtgemeinde Bozen: nur 1 auf 5 Fahrgästen benutzt 2017 auf seinem Telefon eine mobile APP (etwas beliebter jene der SASA im Vergleich zu jener der Landesverwaltung). Die anderen möchten vermutlich nach wie vor an der Haltestelle informiert werden: über Fahrpläne und Linienführung, Streiks, Streckenänderungen usw. Damit wäre es fatal, Verbesserungen in diese klassischen Informationsträger hintanzustellen mit dem Argument, dass sich heute sowieso jede/r seine Infos aus dem Netz holt.

(Grafik: apollis)


Ergebnis aus: apollis (2017): Mobilitätserhebung der Bozner Haushalte 2017.
 
 
Aktuelle Projekte
13.03.2024
Monitoring und Evaluierung des Berufsbildungsdiploms als „Spezialisierte Fachkraft für Multimediagestaltung“
Ab dem Ausbildungsjahr 2024/25 wird die Ausbildung zur „Spezialisierte Fachkraft für Multimediagestaltung“ an der italienischsprachigen Berufsschule nur mehr vierjährig sein, kann also nicht mehr mit einem dreijährigen Abschluss als Fachkraft beendet werden. In diesem Zusammenhang möchte die Landesdirektion der italienischsprachigen Berufsbildung den Grafik- und Multimediasektor untersuchen, um den Lehrplan und die technischen Inhalte der Ausbildung anzupassen.
mehr ...
07.03.2024
Bewertung einer Informations- und Werbekampagne für biologische Lebensmittel
Das von Bioland e.V. und Bioland Südtirol durchgeführte europäische Projekt „Grenzenlos Regional - Bio in Europa“ fördert eine Informations- und Werbekampagne für regionale Biolebensmittel. Zwischen 2023 und 2025 sind verschiedene Informationsmaßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen in Italien und Deutschland geplant.
mehr ...
04.09.2023
Frauen in der Südtiroler Gemeindepolitik – Folgestudie
In der 2017-2018 durchgeführten Studie zu Frauen in den Südtiroler Gemeinden wurden auch Gründe für deren mangelnde Repräsentation in den politischen Gremien der Gemeinden untersucht. Mit dem damaligen Untersuchungsdesign konnten die Entscheidungen und das Verhalten auf Seiten der Wählerschaft nicht erhoben werden. Diese stehen im Fokus der Nachfolge-Studie. Sie wurde im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit Eurac Research (Institut für Public Management) durchgeführt.
mehr ...
13.12.2021
Monitoring und Evaluierung des Berufsbildungsdiploms „Kfz-Diagnosetechniker”
Die dreijährige Berufsausbildung in italienischer Sprache zum Automechaniker ("Operatore auto-meccanico") hat eine lange Tradition in Südtirol. Seit einigen Jahren können Schüler/innen ein viertes Jahr besuchen, um sich zum "Kfz-Diagnosetechniker" ausbilden zu lassen.
mehr ...
24.11.2021
Bildungspflicht – Bildungserfolg im Südtiroler Schulsystem
Die empirische Untersuchung „Bildungspflicht – Bildungserfolg im Südtiroler Schulsystem: eine Analyse der Entwicklungen seit Einführung der Bildungspflicht bis 18 Jahre“ soll mit gesicherten statistischen Daten die Gestaltung einer zukunftsorientierten Bildungspolitik in Südtirol unterstützen.
mehr ...
18.12.2020
Partnerschaften und Kooperationen in der Berufsbildung zwischen Deutschland und Italien – Akteure, Status quo und Entwicklungspotentiale
Wie steht es um die deutsch-italienischen Beziehungen in der Berufsbildung? Welche Kooperationsprojekte und Partnerschaften bestehen und wer sind deren Akteure? Diese Fragen stehen im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts im Rahmen der deutsch-italienischen Berufsbildungszusammenarbeit.
mehr ...
29.10.2020
Monitoring und Evaluierung des Berufsdiploms “Betriebs- und Wartungstechniker für automatische Anlagen”
Die dreijährigen Ausbildungen der Berufsbildung in italienischer Sprache als “Elektriker-Elektrotechniker” und als “Mechaniker” haben in Südtirol eine lange Tradition. Seit ein paar Jahren können die Schüler/innen dieser beiden Kurse auch ein viertes Jahr anschließen, um „Betriebs- und Wartungstechniker für automatisierte Anlagen“ zu werden.
mehr ...
18.06.2019
Quantitative und qualitative Studie zur Rolle der deutschen Sprache in Italien
Ziel der Umfrage ist es, die Rolle der deutschen Sprache in Schulen, in Universitäten, im Kulturbereich und in privaten Unternehmen in Italien zu untersuchen.
mehr ...
Aktuelle Ergebnisse
14.09.2022
Markenmonitor
Aussagekräftige Indikatoren zur Markenstärke am Südtiroler Markt. ...