Befragung in Senioreneinrichtungen

Ähnlich wie bei den Privatwohnungen dient die Erhebung der öffentlichen Wohneinrichtungen im Altenbereich zunächst der Überprüfung, wie angemessen die jeweiligen baulichen Gegebenheiten für die Bewohner/innen selbst sind, andererseits rücken hier aber auch die – nicht unbedingt deckungsgleichen - Bedürfnisse des Pflegedienstes stärker ins Blickfeld.


Methode und Umsetzung

1. Sekundärstatistische Analyse der LYSIS-Daten

Analog wie bei den Privatwohnungen werden zunächst landesweit vorliegende Datenbestände sekundärstatistisch ausgewertet, ehe mit der Erhebung in den Mustergemeinden begonnen wird. In diesem Fall verfügt die Abteilung Sozialwesen selbst über eine umfassende Datenquelle, nämliche das Landesinformationssystem im Sozialwesen (LISYS). Diese jährlich aktualisierte Datenbank enthält detaillierte Angaben über die baulichen Gegebenheiten und die Bewohner/innen aller öffentlichen Alters- und Pflegeheime in Südtirol sowie über andere soziale Wohneinrichtungen für Senioren. Für die geplante Untersuchung sind dabei von besonderem Interesse:
 
  • Baujahr, Jahr in dem zuletzt Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden und Bauzustand des Gebäudes
  • Einhaltung der Bestimmungen bezüglich der architektonischen Barrieren
  • Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Ausstattung des Heimes mit technischen Anlagen und Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen
  • Verfügbare Räume und angebotene Dienste
  • Anzahl, Typ und Ausstattung der Zimmer (Bad bzw. Balkon) für die Heimgäste
  • Art der Gemeinschaftsbäder, Gemeinschaftsräume in den einzelnen Stockwerken
  • Anzahl der Heimgäste nach dem Grad ihrer Pflegebedürftigkeit.

2. Lokalaugenschein mit einem Beobachtungsbogen in allen Wohneinrichtungen für Senioren in den ausgewählten Mustergemeinden und Leitfadengespräche mit Vertreter/innen des Heimpersonals

Da davon auszugehen ist, dass viele Bewohner/innen von Alters- und Pflegeheimen nur mit Schwierigkeiten in der Lage sind, einen Fragebogen zu beantworten, wird auf ihre direkte Befragung verzichtet. Stattdessen sollen die baulichen Gegebenheiten von Mitgliedern des Forschungsteams selbst begutachtet werden. Die Angemessenheit der Baustruktur aus der Sicht der Pflegedienste wird durch Leitfadengespräche mit Vertreter/innen des Heimpersonals, einschließlich der Heimleitung erhoben.
Geplant sind pro Einrichtung in den Mustergemeinden jeweils drei Gespräche, eines mit dem/r Heimleiter/in (bzw. ihrem/r Stellvertreter/in), zwei weitere mit Vertreter/innen des Personals in verschiedener Funktion. Die Auswertung erfolgt qualitativ, das heißt durch Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen der Gespräche und Beobachtungen nach einzelnen Punkten mit einer abschließenden Gesamtbewertung auf dem Hintergrund der Sekundäranalyse der LISYS-Datenbank.

Download:

 
Dt.
It.
Forschungsbericht zur Wohnqualität in Senioreneinrichtungen