Ziele + Hintergründe

An Bestehendes anknüpfen

Das Projekt SICHERES WOHNEN IM ALTER stellt eine Herausforderung dar, die vorhandenen Strukturen und Ressourcen mit innovativen Ansätzen in der Alten- und Wohnbaupolitik Südtirols zu verknüpfen.
Das Projekt zielt auf die Förderung seniorenadäquater Wohnmöglichkeiten in Südtirol ab. Die Seniorenpolitik von Land und Gemeinden setzt auf das selbstbestimmte Wohnen im Alter und unterstützt das Wohnen zu Hause auch um eine unüberschaubare Nachfrage nach teuren Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen zu verhindern. Dies ist langfristig nur möglich, wenn entsprechende Wohnanpassung durch Wohnberatung für die Älteren stattfindet.
Dafür ist die Ausbildung von kompetenten Wohnberater/innen zur fachlichen Beratung im Bereich des "Senioren-Wohnens" vorgesehen. Dem Ausbildungsprojekt geht ein Forschungsprojekt voraus. Eine umfassende Analyse der Wohnsituation und der Bedürfnisse älterer Menschen dient dann als Grundlage für den Aufbau eines angemessenen Wohnberatungssystems mit gut vorbereiteten Berater/innen.

Vorgaben des Landessozialplans

Der Landessozialplan als grundlegendes Planungsinstrument des Sozialwesens in Südtirol beinhaltet das Ziel der Sicherstellung der sozialen Grundlagen für eine selbstständige Lebensführung, für eine Selbstbestimmung der eigenen Angelegenheiten und für die Verbesserung der Fähigkeiten zur Selbsthilfe im Alter. Dem Wunsch älterer Menschen, so lange wie mögliche zu Hause leben zu können, soll durch den Ausbau von territorialen und häuslichen Diensten zur Sicherstellung einer selbständigen Lebensführung im Alter nachgekommen werden. Die Bereitstellung altersgerechter Wohnungen gilt dabei als wichtigste Voraussetzung für den Verbleib in der Familie oder in der eigenen Wohnung und hat aus diesem Grunde höchste Priorität im Landessozialplan.
Darüber hinaus formuliert der Landessozialplan Leitlinien im Bereich Wohnen, die weit über die Deckung eines unmittelbaren Unterbringungsbedarfes hinausgehen, und fordert unter anderem:
  • die finanzielle Erschwinglichkeit der Wohnung, damit das Grundrecht auf Wohnen auch einlösbar ist,
  • die Förderung von Wohnformen, welche die Aufrechterhaltung und Entstehung sozialer Netzwerke und Beziehungen begünstigen,
  • eine flexiblere, stärker an den individuellen Bedürfnissen orientierte Wohnbauförderung,
  • eine aktive Wohnbaupolitik, die negativen Entwicklungen des freien Wohnungsmarktes bzw. der Trennung der Lebensfunktionen entgegenwirkt,
  • eine präventive Sozialpolitik auch im Wohnungswesen, die auf Stadtentwicklungsplanung und Bauleitplanung Einfluss nimmt und die Pluralität des Wohnraums anstrebt.
Damit wird klar, dass das Forschungs- und Ausbildungsprojekt SICHERES WOHNEN IM ALTER einen zwar auf des Thema Sicherheit fokussierten, aber den größeren Zusammenhang berücksichtigenden Zuschnitt hat.