Mobilitätserhebung der Bozner Haushalte 2005
Auftraggeber: Stadtgemeinde Bozen, Assessorate für Verkehr und Umwelt
Zeitraum: 2005
Der Stellenwert von Mobilitätsfragen steigt zunehmend bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes, in erster Linie naturgemäß in Ballungsräumen, wo die Zunahme des motorisierten Verkehrs die Anforderungen an urbanistische Maßnahmen nach oben schraubt. Die zunehmende Komplexität der Aufgabenstellungen hat unter anderem zu einer Intensivierung von Tätigkeiten im Bereich der Konzeption und Planung im Verkehrsbereich geführt. Bei vielen dieser Studientätigkeiten ist immer wieder das Fehlen gesicherter empirischer Daten zur tatsächlichen Verkehrsnachfrage zu beobachten. Eine dieser konzeptionellen Arbeiten – die laufende Ausarbeitung eines Radwegekonzeptes für die Stadt Bozen durch das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige – hat den unmittelbaren Anlass gegeben, im Jahr 2001/2002 eine bereit angelegte empirische Untersuchung über das Mobilitätsverhalten der Bozner Familien durchzuführen.
Ein zentrales Planungsinstrument für alle Bereiche der Mobilitätsplanung ist die Nachzeichnung der Bewegungen der Bürger in einer Region oder einem Stadtgebiet. Dieses Instrument liefert Antworten auf folgende Fragen: Wer bewegt sich wann von A nach B, welches Verkehrsmittel wählt er/sie sich dabei und zu welchem Zweck. Eine solche Quell-Ziel-Untersuchung zeichnet die Mobilität einer Region in Form einer Fotografie der Bewegungen ihrer Bürger nach und wird damit zu einem wichtigen Planungsinput, vor allem im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs und der Rad- und Fußwegeplanung.
Das eben angesprochene Planungsinstrument findet seine Berechtigung allerdings nicht nur im Zuge der Planung verkehrsrelevanter Maßnahmen. Eine regelmäßige Aktualisierung macht das Instrument zusätzlich zu einem wichtigen Evaluationsinstrument für die Verkehrspolitik einer Region, indem die Effekte verkehrspolitischer Bemühungen etwa auf die Verkehrsmittelwahl bewertet werden können.
Die vorliegende Untersuchung setzt genau hier an. Wie hat sich das Verkehrsverhalten der Bozner Familien in den letzten drei Jahrenm verändert? Gibt es konkrete Auswirkungen der verschiedenen Bemühungen der Stadtverwaltung zur Verbesserung der Voraussetzungen der Radmobilität?
Die Untersuchung kombiniert zwei standardisierte Ansätze, also Methodiken, welche man auch in anderen Städten so eingesetzt hat und wo man damit vergleichbare Ergebnisse anpeilt. Es sind dies zum einen die Erfassung des tatsächlichen Verkehrsverhaltens anhand einer Stichprobenuntersuchung unter 800 Familien, wobei alle Bewegungen eines Stichtages für alle Personen erfasst werden, und einer Bewertung der Radinfrastrukturen in Bozen anhand eines standardisierten Fragebogens, der vom ADFC (Allgemeinen Deutscher Fahrradclub) entwickelt wurde.
Das Projekt leitet bei apollis Helmuth Pörnbacher, beim Auftraggeber ist Sergio Berantelli Ansprechpartner.
Einteilung der Stadt Bozen in funktionale Zonen für Verkehrsfragen (apollis 2001) |