Mobilitätserhebung der Haushalte im Tauferer Ahrntal
Auftraggeber: Oberhollenzer KG, Sand in Taufers (BZ)
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Verschiedene Untersuchungen - vor allem in Deutschland - weisen dem Markt für den ÖPNV eine geringe Nachfrageelastizität zu: die Kunden reagieren nur in beschränktem Ausmaß auf die Angebotsverbesserung. Wenn dies tatsächlich so ist, dann ist auf Verbesserungen im Nahverkehrsbereich eine träge und im Umfang beschränkte Antwort des Marktes zu erwarten. Diese Aussagen stehen aber im Widerspruch zu den Ergebnissen von Mobilitätsuntersuchungen, die starke Unterschiede in der Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel in unterschiedlichen Regionen aufzeigen, Unterschiede, die sich auch durch eine unterschiedliche Angebotsqualität erklären lassen.
Wie die Nachfrageelastizität im Nahverkehr in einer Region tatsächlich ist, ist im Zuge der Neuregelung des Bereiches eine entscheidende Frage. Werden nämlich die Dienste mit einem Wettbewerbsverfahrenvergeben, so wie es die entsprechende EU-Richtlinie vorsieht, dann können die aus dem Wettbewerbsverfahren resultierenden Verträge grundsätzlich von zweierlei Art sein. Sie unterscheiden sich vor allem in der Frage, wie die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf behandelt werden. Gehen diese Einnahmen an den Vergeben der Dienste, so ist deren Höhe für das durchführende Unternehmen zweitrangig. Bleiben die Einnahmen aber beim durchführenden Unternehmen, bietet dieses also im Wettbewerb nur auf das Betriebsdefizit, so ist es entscheidend, ob diese Einnahmen gehalten oder gar ausbaufähig sind.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es also, auf der Grundlage des tatsächlichen Verkehrsverhaltens der Bevölkerung der Tauferer und Ahrntaler Gemeinden, ihrer spezifischen Anforderungen und des tatsächlichen Beförderungsangebotes eine Schätzung des Erweiterungspotentials für die öffentlichen Verkehrsdienste in der Region. Mann kann die Zielsetzung in zwei Fragen zusammenfassen:
- Wer bewegt sich wann wie und wozu? und
- wer würde unter Umständen den Nahverkehr verwenden?
- zum einen das auftraggebende Unternehmen, für welches die Frage zentral ist, inwieweit der Markt auf Verbesserungen des Angebots reagieren würde und wie diese Änderungen aussehen sollen
- und dann die Lokalkörperschaften der Untersuchungsregion, die mit der Untersuchung ein hochwertiges Abbild der tatsächlichen Verkehrsströme ihrer Region bekommen und diese Daten auch anderwertig für verkehrspolitische Fragestellungen nutzen können.