INFOMOB 2004 - Transporte und Mobilität in Südtirol

Auftraggeber: Abteilung Mobilität der Südtiroler Landesverwaltung

Zeitraum: 2004

Frei Universität Bozen

Übersicht

Der vorliegende Bericht versteht sich als statistisches Nachschlagewerk für Fragen der Mobilität in Südtirol. Es gliedert sich inhaltlich in insgesamt sieben Kapitel.

Dabei unterscheidet sich das erste von den restlichen Kapiteln. Dieses erste Kapitel analysiert in Form einer Monografie einen Aspekt der Mobilität in Südtirol, während Kapitel 2 bis 7 in Form eines statistischen Handbuchs aufgebaut sind. Die Idee hinter diesem Konzept ist es, die Anforderungen eines kontinuierlichen statistischen Berichtwesens (Teil 2), in dem Daten in sinnvoller Form aufbereitet und dargestellt werden, mit der Forderung einer inhaltlichen Bewertung ausgewählter Aspekte der Mobilität zu verbinden.

Im monografischen Teil von Infomob 2004 wurde das Nahverkehrsangebot als Thema ausgewählt. Damit sollen nicht Fahrgastzahlen im Mittelpunkt der Analyse sein, sondern das Angebot systematisch betrachtet werden, so wie es sich für den Fahrgast darstellt.

Im zweiten Teil des Handbuchs werden Aspekte der Mobilität in Südtirol anhand statistischer Tabellen und Schaubilder dargestellt. Die dabei verwendeten Datenquellen werden dazu in einem Vorspann jeweils beschrieben. Der Verkehr auf Südtirols Straßen und Autobahnen wird anhand Querschnittsdaten (Schleifenzählungen und Daten der Mautstellen der Autobahnen) beschrieben. Damit hat man keine Angaben zu den Quell-Ziel-Relationen oder den Motiven für die Bewegungen, aber ein sehr genaues Bild des punktuellen Verkehrsaufkommens.
Für den Nahverkehr liefern die Daten des Südtiroler Verkehrsverbundes detaillierte Daten zu allen Bewegungen, die mit den Fahrscheinen des Verbundes durchgeführt wurden. Darüber hinaus gehende Zahlen zu den Fahrgästen auf den Zügen von Trenitalia, die nicht mit Fahrkarten des Verbundes reisen, liegen nur für den Regionalverkehr vor; Daten zum Fernverkehr mit öffentlichen Verkehrsmittels fehlen dagegen vollkommen.
Die Betrachtung von Mobilitätsbedürfnissen aufgrund Pendlerrelationen werden aufgrund einer Datenquelle analysiert, welche die Arbeits- und die Wohnorte in Südtirol beschäftigter Personen sowie von Oberschülern enthält. Diese theoretischen Relationen sind nicht mit tatsächlichen Pendelbewegungen gleichzusetzen. Solche Daten kann die Volkszählung liefern, deren Daten für das Jahr 2001 aber nicht zugänglich sind.
Der Güterverkehr in und durch Südtirol wird im vorliegenden Band nur zu einem Teil aufgearbeitet. Es werden ausschließlich die Daten des Güterverkehrs auf der Bahn dargestellt, der nur einen Bruchteil des Gesamtaufkommens ausmacht.

Auszüge

Kapitel 1: Das Angebot im öffentlichen Regionalverkehr: Vergleich 1994-2004

Dieses Kapitel enthält eine Analyse des Angebots im öffentlichen Regionalverkehr. Mit Regionalverkehr sind im Unterschied zum Stadt-, Vorort- und Fernverkehr die Verbindungen zwischen Ortschaften und Landesteilen gemeint: als Auswahl wurden die Verbindungen von 28 Ortschaften mit Bozen sowie mit den jeweiligen Bezirkshauptorten Meran, Brixen oder Bruneck untersucht.
Dabei ging es weniger um das Angebot im technischen, quantitativen Sinn, d. h. die gefahrenen Fahrzeugkilometer bzw. die eingesetzten Ressourcen, sondern vor allem um die konkreten Möglichkeiten, die sich für die Kunden ergeben und die Aspekte, die mit ausschlaggebend dafür sind, wie viele Menschen sich für den öffentlichen Verkehr als Fortbewegungsmittel entscheiden: wie viele und welche Verbindungsmöglichkeiten ergeben sich aus dem Angebot, wie vollständig, regelmäßig und wie schnell sind die Verbindungen?
 

Fahrtenangebot an Werktagen außer Samstag auf den Hauptlinien des Regionalverkehrs – 1994 - 2004

Kapitel 3: Der Verkehr auf Südtirols Straßen

In Südtirol wurden Verkehrszählungen früher von der staatlichen Autonomen Straßenverwaltung (ANAS) durchgeführt. Mit dem Übergang der Zuständigkeiten für die Staatsstraßenverwaltung vom Staat auf die autonomen Provinzen werden diese Zählungen seit dem 1. Juli 1998 von der Abteilung „Straßendienst“ der Südtiroler Landesverwaltung durchgeführt.
Bis Ende 2001 behielt die Landesverwaltung die von der ANAS verwendete händische Erhebungsmethode bei. Seit dem 1. Jänner 2002 werden Verkehrsdaten mittels eines automatischen Erhebungssystems an 61 Zählstellen entlang der Staats- und Landesstraßen registriert. Die Daten zum Verkehrsaufkommen auf der Autobahn stammen aus dem System der Mautverwaltung, welches neben Ein- und Ausfahrtsmautstelle Datum und Uhrzeit sowie die Fahrzeugkategorie erfasst.
 

Verkehr an Bozens Stadtgrenzen im Tagesverlauf: ein- und ausfahrender Verkehr, Mai 2004

Kapitel 4: Öffentlicher Verkehr

Zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Südtirol stehen mehrere Datenquellen zur Verfügung.

Für die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb Südtirols gelten einheitliche Tarife, die mit einem gemeinsamen Fahrkartensystem verwaltet werden. Dieses System beruht auf Magnetkarten, die bei jeder Fahrt an den entsprechenden Geräten in den Bussen oder den Bahnhöfen entwertet werden. Dabei werden für jede Fahrt Ausgangs- und Zielort (beim Stadtverkehr die Linie), Datum, Uhrzeit und Fahrkartentyp erfasst. Damit steht eine umfangreiche Datenbasis zur Verfügung,
die vom SII (Informations- und Serviceprovider der öffentlichen Nahverkehrsbetriebe) verwaltet wird und auf die sich die im ersten Abschnitt des Kapitels (Daten des Verbundsystems) veröffentlichten Daten beziehen.
Neben dieser Datenquelle liefert das Verbundsystem auch Daten zu den touristischen Sonderdiensten, die von Dritten (Lokalkörperschaften, touristische Einrichtungen) in Auftrag gegeben werden. Diese Daten enthalten nicht die Informationen zu Start und Ziel, sondern nur die Gemeinde, in denen diese Sonderdienste durchgeführt werden. Aufgrund der anders gearteten truktur werden diese Daten getrennt dargestellt. Die Daten sind zudem nicht vollständig, da nicht auf allen Linien die Fahrkarten bei jeder Fahrt entwertet werden.

Als dritte verwendete Datenquelle liefert Trenitalia AG die Ergebnisse einer Stichprobenzählung der Fahrgäste auf allen Zügen des Regionalverkehrs. Dabei werden an insgesamt 14 Tagen, aufgeteilt auf eine Erhebungswoche im Juli und eine im November, für jeden Bahnhof die Einstiege und die Ausstiege gezählt und auch die in den Zügen anwesenden Fahrgäste auf den einzelnen Streckenabschnitten erfasst.
 

Fahrgäste des Verbundsystems nach Verkehrsmittel – Zeitreihe 1995-2003 (Jahressummen)

Kapitel 6: Pendlerrelationen

Die zuverlässigste Datenquelle zum Penlerphänomen sind die Daten der Volkszählung, die allerdings zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht vorlagen. Aus diesem Grund wird das Phänomen mit zwei anderen Datenquellen beschrieben.
Die Daten zu den Pendlerrelationen aus Arbeitsgründen stammen aus der Datenbank des Arbeitsservice und wurden vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung zur Verfügung gestellt. Die Daten zu den Pendlerrelationen für Oberschüler stammen vom Landesinstitut für Statistik ASTAT und beruhen auf einer Erhebung, die direkt bei den staatlichen und staatlich anerkannten Oberschulen des Landes im Schuljahr 2002/2003 gesammelt
wurden. Damit werden also nicht die Pendlerbewegungen anderer Schulen erfasst, die sicherlich bereits in der Mittelschule konsistent sind, wenn sie auch über kürzere Strecken gehen werden. Es werden umgekehrt aber auch nicht Schüler und Schülerinnen ausgeschlossen, die am Ort der Schule wohnen und damit maximal Wochenendpendler sind.
 

Pendlerrelationen (Arbeitspendler und Schüler): die Rolle der funktionalen Kleinregionen


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