Eine neue Fachschule für Handel und Dienstleister

Auftraggeber: Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung deutsche und ladinische Berufsbildung

Zeitraum: 2004-2005

Die Abteilung für deutsche und ladinische Berufsbildung plant die Einrichtung einer dreijährigen Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung. Sie soll das bestehende Angebot an Ausbildungen in diesem Bereich, namentlich der Lehranstalten für Wirtschaft und Tourismus und der im dualen System vermittelten Handelsberufe (Verkäufer/in, Drogist/in, Sekretariats- und Verwaltungsfachkraft) um eine breiter angelegte Ausbildung in Form eines Vollzeitkurses ergänzen, welcher Kompetenzen aus den zwei Bereichen Verkauf und Verwaltung zusammenzieht.

Diese Entscheidung wird auch gestützt durch die rückläufigen Lehrlingszahlen in den genannten Lehrberufen. Aus diesem Grund hat die Abteilung 20 eine entsprechende Untersuchung in Auftrag geben.

Ziel dieser Untersuchung ist es, empirisch gesicherte Aussagen zu Fragen nach dem Bedarf an einem Berufsbild zu erheben, welches Kompetenzen aus den Bereichen Verkauf und Verwaltung vereint. Die diesbezüglichen Fragestellungen sollen sich weniger nach dem „ob“ richten, also nach dem Bedarf, da die Einrichtung des Lehrganges grundsätzlich beschlossen ist, sondern vielmehr nach dem „wie“. Die Studie soll also der Frage nachgehen, wie ein solcher Lehrgang aussehen sollte, um den Anforderungen des lokalen Arbeitsmarktes gerecht zu werden und gleichzeitig die Bedürfnisse und Erwartungen möglicher Interessentinnen und Interessenten zu treffen. Diesem Ziel will man sich durch Antworten auf Fragen nähern, die in etwa durch folgenden Bogen gespannt werden:

  • Wie hat sich die Nachfrage am Südtiroler Arbeitsmarkt in den Berufsbildern der zwei Bereiche entwickelt, und wie lässt sich die weitere Entwicklung prognostizieren?
  • Wie haben sich die Tätigkeiten und Anforderungen der Berufsbilder in den letzten Jahren entwickelt, und welche weiteren Entwicklungen sind vorherzusehen?
  • Welches sind die Stärken und die Schwächen der derzeitigen dualen Ausbildungsgänge, und wie könnte man die Lehrgänge besser den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes anpassen?
  • Mit welchen Aufgabenfeldern und Tätigkeiten sind Personen befasst, die derzeit in Betrieben im Bereich Verkauf und Verwaltung beschäftigt sind, wo lassen sich bereits heute faktische Kompetenzüberschneidungen zwischen Verkauf und Verwaltung feststellen und wie lassen sich diese charakterisieren?
  • In welchen Tätigkeits- und Arbeitsfeldern der zwei Bereiche wird Aus- und Weiterbildungsbedarf gesehen?
Die Arbeit besteht aus einer Sekundärdatenanalyse und zwei Eigenerhebungen: einer repräsentativen Befragung von Personalverantwortlichen in Südtirols Betrieben und einer Befragung von Beschäftigten in einschlägigen Berufen in diesen Betrieben sowie in einer Reihe von Experteninterviews.
Ansprechpartner für das Projekt ist bei apollis Helmuth Pörnbacher, am Projekt arbeitet Thomas Benedikter und Ulrich Becker mit.